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das Gute Wirtschaften die Gemeinwohlökonomie im Leutascherhof
nachhaltig wirtschaften mit Sinn!
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11.10.2025  -  Echt-Nachhaltig

Für das Gute Wirtschaften – die Gemeinwohlökonomie im Leutascherhof

Weil Wirtschaft auch Herz haben kann – und Nachhaltigkeit bei uns kein Schlagwort, sondern gelebte Haltung ist.

„Nachhaltig sein“ – das sagen viele. Wir wollten’s genauer wissen. Was bedeutet es eigentlich, gut zu wirtschaften? Nicht nur für uns selbst, sondern für alle: für unsere Mitarbeiter:innen, unsere Gäste, unsere Lieferant:innen – und natürlich für die Natur, die uns umgibt.

So sind wir zur Gemeinwohlökonomie gekommen. Ein Begriff, der auf den ersten Blick ein bisschen sperrig klingt, aber im Herzen ganz einfach ist: Es geht darum, das Wohl von Mensch und Umwelt in den Mittelpunkt allen Wirtschaftens zu stellen – statt Profitmaximierung.

Im Biohotel Leutascherhof bedeutet das: Wir denken Wirtschaft nicht in Eurozeichen, sondern in Beziehungen.

 

Was ist die Gemeinwohlökonomie eigentlich?

Die Gemeinwohlökonomie (GWÖ) ist eine internationale Bewegung, die sich für ein ethisches Wirtschaftssystem einsetzt. Gegründet wurde sie vom österreichischen Autor und Aktivisten Christian Felber – mit der Vision, Unternehmen so zu bewerten, wie man Menschen bewertet: nach ihren Werten.

Nicht Umsatz, sondern Verantwortung.
Nicht Wachstum, sondern Wirkung.

Konkret heißt das: Betriebe erstellen eine sogenannte Gemeinwohlbilanz. Darin wird gemessen, wie sehr sie sich für Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und demokratische Mitbestimmung einsetzen.

 

Warum wir das machen

Ganz ehrlich? Weil wir glauben, dass Gastfreundschaft nur dann echt ist, wenn sie nicht auf Kosten anderer geht. Wenn das, was wir unseren Gästen servieren, auch für alle Beteiligten fair ist – vom Bauern über die Bäckerin bis zum Menschen, der bei uns das Frühstücksbuffet deckt.

Deshalb war für uns klar: Wir wollen nicht nur bio-zertifiziert sein, sondern auch gemeinwohl-zertifiziert.

Wir wollten wissen:
– Wie steht es um unsere Lieferketten?
– Wie behandeln wir unsere Mitarbeiter:innen?
– Wie gehen wir mit Energie, Wasser und Lebensmitteln um?
– Wie teilen wir Wissen und Verantwortung?

Die GWÖ-Bilanz zwingt uns, ehrlich hinzuschauen – und genau das schätzen wir daran.

 

Was sich dadurch verändert hat

Ein Beispiel: Früher haben wir beim Einkauf in erster Linie auf Qualität und Bio geachtet. Heute fragen wir zusätzlich:
Wie weit ist der Weg?
Wie werden die Menschen bezahlt, die dahinterstehen?
Welche Werte teilt der Betrieb mit uns?

So arbeiten wir heute fast ausschließlich mit regionalen Partner:innen zusammen – von der Metzgerei Juffinger über die Bäckerei Pichler bis zu Gemüsebauern, die wir persönlich kennen.

Auch intern hat sich viel bewegt: Mitarbeiter:innen werden stärker eingebunden, viele Entscheidungen treffen wir gemeinsam. Wir achten auf faire Löhne, familienfreundliche Arbeitszeiten und fördern Weiterbildungen.

Und ja – manchmal ist das alles aufwendiger. Aber es fühlt sich richtig an.

 

Ein Gewinn, der sich nicht in Zahlen messen lässt

Natürlich ist es schön, wenn das Haus gut gebucht ist. Aber unser eigentliches Ziel ist ein anderes: Zufriedenheit statt Zuwachs.

Wir wollen, dass unsere Gäste mit einem guten Gefühl abreisen – nicht nur, weil sie gut gegessen oder wunderbar geschlafen haben, sondern weil sie spüren: Hier passiert etwas Echtes.

Jede Entscheidung, die wir treffen – vom Handtuchwechsel bis zur Menükarte – fließt in unser Gemeinwohldenken mit ein.

Wir nutzen Ökostrom, setzen auf kurze Lieferwege, kompostieren Bioabfälle, vermeiden Plastik, und unser Haus ist mit dem Österreichischen Umweltzeichen und dem EU-Ecolabel zertifiziert.

Doch die GWÖ geht darüber hinaus: Sie schaut auf das innere Klima – auf das, was man nicht messen kann. Vertrauen. Fairness. Miteinander.

 

Ein Blick nach vorne

Die erste Gemeinwohlbilanz war für uns ein Lernprozess – ehrlich, intensiv, manchmal unbequem. Aber sie hat uns gezeigt, wo wir stehen, und wohin wir wollen.

In den nächsten Jahren möchten wir unsere regionale Zusammenarbeit noch weiter ausbauen – innerhalb der Plateau-Pioniere, mit dem Naturpark Karwendel und mit Produzent:innen aus der Region.

Wir träumen von einer gemeinsamen Lieferlogistik für alle Betriebe, mehr Energieautarkie und einem bewussteren Umgang mit Lebensmitteln – von der Wurzel bis zum Teller.

Denn Wirtschaften im Sinne des Gemeinwohls hört nie auf. Es ist kein Zertifikat, das man einmal erhält und dann abhakt. Es ist ein Weg – einer, den wir überzeugt und mit Freude gehen.

 

Warum das alles wichtig ist

Weil die Berge, in denen wir leben, keine Kulisse sind.
Weil die Menschen, mit denen wir arbeiten, keine Ressourcen sind.
Und weil das, was wir heute tun, bestimmt, wie wir morgen leben.

Deshalb ist die Gemeinwohlökonomie für uns keine Strategie – sondern Haltung.
Und die spürt man – beim Wandern, beim Abendessen, beim Ankommen.

Mehr erfahren

Mehr zur Gemeinwohlökonomie-Bewegung und zur Bilanzierung: www.ecogood.org